IBC Wälzlager mit ATCoat - Beschichtung
Die Materialoberfläche von Wälzlagern trägt in immer größerem Umfang zur Leistungsfähigkeit von Maschinen, Aggregaten und Anlagen bei. Äußere Einflüsse verändern sehr häufig die Oberflächenbeschaffenheit von Materialien oder greifen diese an. Durch die Vergütung der Materialoberfläche von Wälzlagern sind vielfältige Vorteile zu erzielen.
Die ATC-Dünnchrombeschichtung schützt Oberflächen vor äußeren Umwelteinflüssen und ermöglicht somit eine Gebrauchsdauererhöhung von Wälzlagern sowie eine Standzeitverlängerung von Maschinen und Anlagen. Diese Vorteile sind verbunden mit einer effektiven Materialnutzung und Energieeinsparung. Das ATCoat-Verfahren erlaubt die Kombination eines zähen Grundmaterials mit einer festhaftenden, sehr dünnen, präzisen und rissfreien Chromschicht. So bietet die ATCoat-Beschichtung bei gleicher Wälzlagerdimensionierung einen sehr guten Verschleiß und Korrosionsschutz. ATCoat-beschichtete Wälzlager stellen eine Alternative zu Wälzlagern aus rostarmem Stahl dar, es wird im Besonderen auf den Funktionsflächen ein vergleichbares Korrosionsverhalten erzielt. Die Schichtstärke von 2-4 μm mit kuppenförmiger Oberflächenstruktur zeigt unter extremen Bedingungen hervorragende Eigenschaften. Insbesondere in Verbindung mit keramischen Wälzkörpern werden durch die ATCoat-Beschichtung erhebliche Drehzahlsteigerungen bei geringeren Betriebstemperaturen ermöglicht. Ferner eröffnet die Vermeidung von Passungsrost an Loslagern, der durch die Mikroverschiebung der Wälzlageraußenringe bei Wärmeausdehnung oder Vibration entsteht, in vielen Fällen eine erheblich längere, störungsfreie Nutzung der Aggregate. Durch die besondere Topographie der Oberfläche werden die Notlaufeigenschaften der Wälzlager wesentlich verbessert. Zum Beispiel können bei einem Ausfall des Schmiersystems die Aggregate noch unter Teillast für eine gewisse Zeit weiterlaufen bzw. ordnungsgemäß heruntergefahren werden, Folgeschäden können somit begrenzt oder vermieden werden. IBC Hochpräzisions- Wälzlager mit ATCoat-Beschichtung werden daher häufig bei ungünstigen Schmierbedingungen eingesetzt.
Diese liegen unter anderem vor, wenn:
- in bestimmter Umgebung gar nicht geschmiert werden kann,
- nur mit dünnflüssigen Medien geschmiert werden kann, die keinen trennenden Schmierfilm erzeugen,
- sehr niedrige Drehzahlen auftreten, bei denen sich kein elastohydrodynamischer Schmierfilm ausbilden kann,
- oszillierende Bewegungen wie Pendeln oder Schwenken erfolgen, ohne, dass volle Umdrehungen erreicht werden und an den Umkehrpunkten ein trennender Schmierfilm nicht aufrechterhalten wird,
- Gleiten in entlasteten Wälzlagern entsteht,
- Anschmierungen durch gleitende Wälzkörper während hoher Beschleunigungen oder Verzögerungen aufgrund des Beharrungsvermögens durch Massenträgheit in Verbindung mit ungenügender Vorspannung auftreten.
Funktionen der ATCoat-Beschichtung:
- Reduzierung der Reibung
- Bessere Haftung des Schmierfilms
- Trennung gleichartiger Materialien
- Reduzierung des Kaltverschweißens Reibbeiwerte durch Adhäsion
- Reduzierung der Bildung von Passungsrost
- Sicherstellung der Gleiteigenschaft eines Wälzlagerringes gegenüber Welle oder Gehäuse (wichtig bei Loslagern)
- Korrosionsschutz nach außen und weitgehende chemische Beständigkeit gegenüber Aggressiven Materialien oder Tribooxidation
- Verschleißschutz durch höhere Härte der Schicht: 72-78 HRc (1300-1560 HV)
Vorsatzzeichen ATCoat-beschichteter Wälzlager
- AC- Ringe ATCoat
- ACC- Ringe ATCoat + Wälzkörper Si3N4
Nachsetzzeichen ATCoat-beschichteter Wälzlager
- A11 Innen- und Außenring beschichtet
- A11L Innen- und Außenring-Laufbahn beschichtet
- A11LF Innen- und Außenring-Laufbahn beschichtet und gefinished
- A15 Innen- und Außenring beschichtet, Wälzkörper und Käfig rostarm
- A21 Innenring beschichtet
- A31 Außenring beschichtet
- A31M Außenring-Mantelfläche beschichtet